Symptomaufstellungen

Symptome behindern uns in der Kontinuität unseres beabsichtigten Lebensweges. Sie nötigen uns in eine andere Richtung als die gewollte.

In diesem Seminar handelt es sich um Symptome, für die eine seelische Mitbeteiligung angenommen wird.

Gelingt es, ein Symptom „paradoxerweise“ als freundlichen Hinweisgeber zu betrachten, eröffnet sich vielleicht ein neuartiger Zugang sowohl zu den Anteilen, die Heilung blockieren, als auch zu denjenigen Anteilen, die für Heilung eintreten.

Symptomaufstellungen können dazu verhelfen, eine neue Sichtweise auf das eigene Leiden zu ermöglichen, und eine Richtung auf der Suche nach einer guten Lösung zu finden.

Grundsätzlich folgen Symptomaufstellungen den gleichen Prinzipien wie Aufstellungen mit inneren Anteilen.

Jedoch benötigen psychosomatische Symptome wegen ihrer hohen Komplexität eine besondere Herangehensweise. Deswegen wird eine gründliche Vorarbeit für eine Symptomaufstellung benötigt, um zunächst einmal ein Verständnis über die Kontexte rund um das Symptom zu gewinnen. Hier sollte u a ermittelt werden, ob dem Symptom ein Trauma zugrunde liegt, oder ob es sich um systemische Zusammenhänge handelt. Ist ein Symptom eindeutig auf seelisches Trauma zurückzuführen, hat eine Trauma-spezifische Behandlung zunächst Vorrang.

In diesem Seminar wird aus einer hypno-systemischen Optik ein theoretischer Rahmen zur Sicht auf Symptome vermittelt. Ein psychosomatisches Symptom wird als seelische Leistung des Unbewussten angesehen, um einen Weg aus Verstrickungen des Herkunftssystems zu einer unbewusst angestrebten Lösung zu finden. Diese seelische Leistung, die meist mit frühen kindlichen Loyalitäten verbunden ist, kann dann aber zu einem hohen persönlich einschränkenden Preis führen, wie z.B. zur Entstehung eines psychosomatischen Symptoms. Da es sich hierbei um kindliche Loyalitäten im Spannungsfeld zwischen Anpassung und heilsamer Individuation handelt, ist für diese Arbeit ein behutsamer Umgang unerlässlich.

Es werden praktische Wege aufgezeigt, wie ein wohlwollender und heilungs-orientierter Zugang zu Lösungsschritten von quälenden Symptomen möglich werden kann. Durch besondere Schritte im Vorfeld einer Aufstellung können dabei erste Hypothesen für eine Entschlüsselung der denkbaren Metaphorik eines Symptoms entstehen.

Die vorangestellte „Vorarbeit“ zur Symptomaufstellung kann sowohl im Gruppensetting als auch im einzeltherapeutischen Setting für den therapeutischen Prozess von Klienten eingesetzt werden. Der Fokus liegt hierbei auf der Entwicklung eines Verständnisses über das eigene Wohlergehen im Kontext des zugrunde liegenden Konfliktes.

Im Seminar werden Formate von Aufstellungssequenzen in Übungskleingruppen angeboten, die unter Umständen schon eine neuartige Begegnung mit dem Symptom ermöglichen. Dies sowohl als Selbsterfahrung, als auch als Lernerfahrung im Leiten von solchen Aufstellungen.

Ein solches Vorgehen unterstützt das Verständnis für das Wesen und das Muster einer Symptomatik und eine freundliche, schrittweise Annäherung für erwünschte lebensverändernde Lösungen.

Die Arbeit mit Teilsequenzen kann auch im einzeltherapeutischen Kontext mit spezifischen Tools angewandt werden.

Darüber hinaus werden auch vollständige Symptomaufstellungen mit eigenen Anliegen angeboten. Darin werden die besonderen Dynamiken und größeren Zusammenhänge von Symptomen im Prozess einer solchen Aufstellung für die Teilnehmenden sichtbar.